Das Oderbruch und das Lebuser Land verbinden viele Menschen, auch im Ausland, mit den historischen Ereignissen zum Kriegsende im Jahr 1945.
Im Oderbruch begann die „Berliner Operation“ der Roten Armee. Auf den Seelower Höhen waren die letzten deutschen Verteidigungsstellungen vor der Reichshauptstadt Berlin. Als am 16. April 1945 die letzte Schlacht des Zweiten Weltkrieges begann, standen sich fast eine Million Mann sowie Tausende von Panzern, Geschützen und Flugzeugen gegenüber. Im Frühjahr 1945 starben mehr als 100.000 Soldaten unterschiedlichster Nationen.
Heute erinnern daran sowjetische und deutsche Kriegsgräberstätten sowie die Gedenkstätte Seelower Höhen in Seelow.
In der Deutschen Kriegsgräberstätte auf dem Friedhof in Lebus (Lindenstraße 12-13) fanden 327/334 (Quellenangaben unterschiedlich) gefallene deutsche Soldaten ihre letzte Ruhe, davon 75 unbekannt.
Unmittelbar nach 1945 war es der Bevölkerung untersagt, deutsche Soldaten ehrenvoll zu begraben. Anfang der 1950er begann Bruno Richling, gegen den Widerstand offizieller Stellen, im Rahmen der Kirchengemeinde, die sterblichen Überreste von deutschen Soldaten zu bergen und auf einem beräumten Areal des städtischen Friedhofs zu bestatten. Nach 1953, als sich die politische Linie aufgrund des Todes von Stalin änderte, wurden die Mauer und das Steinkreuz errichtet.
Nach 1989 wurden auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Bernhard Richling und in Zusammenwirken mit dem Volksbund an der Mauer die Tafeln mit den Namen der bei Lebus gefallenen deutschen Soldaten angebracht. 1993/94 stellte man das vom Potsdamer Künstler Christian Roehl geschaffene dreiteilige Mahnmal „Mahnende Finger“ auf. Das oft als Triptychon bezeichnete Denkmal wurde aus Kriegsschrott gefertigt, seine zentrale Aussage ist Trauer und Mahnung.
2012 erfolgte die Rekonstruktion des Friedhofs, die Abdeckung auf der Mauer wurde angebracht.
Die Russischen Kriegsgräberstätte befindet sich ebenfalls in der Lindenstraße und wurde 1947/1948 auf einem Gelände von ca. 1 ha erbaut. Hier fanden ca. 5.000 sowjetische Soldaten ihre letzte Ruhe, davon der größte Teil unbekannt.
Das Ehrenmal, ein Mauerwerk mit Granitplatten, ist 50 m lang und 2,30 m breit, das Monument ca. 8 m hoch. Es trägt folgende Inschrift in russischer Sprache „Weschnaja Slawa Gerojam Pawschim w Gorbje sa Sabodu i Nesawisimostch naschei sowjetskaja Rodinui“ (Ewiger Ruhm den Helden, die im Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit unserer sowjetischen Heimat gefallen sind). Es besteht im Zentrum aus einem Monument, auf dessen Spitze ein Sowjetstern nachgebildet ist. Rechts und links gehen Wandelgänge im Halbkreis ab, darin sind Tafeln mit den bekannten Namen der Gefallenen angebracht. Vor dem Ehrenmal befindet sich ein Massengrab in der Form eines Halbkreises. Am rechten und linken Flügel schließen sich zwei weitere, rechteckige Massengräber an. In der Ansicht rechts des Weges befindet sich ein Einzelgrab des unbekannten Soldaten. Dem vorgelagert ist ein Podest mit einer Kanone. Auf dem halbkreisförmigen Massengrab befinden sich drei Grabsteine, im Vordergrund der des Major F.A. Pawlenko.
Die Anlage wurde mehrmals umgestaltet. 1975 wurde die Anlage neu gestaltet und 1978 auf dem Monument die ursprünglich vorhandene Soldatenplastik entfernt und an ihrer Stelle ein Sowjetstern angebracht und die Kanone aufgestellt. Die aktuelle Neugestaltung erfolgte 2015/2016, um Platz für neue Urnen zu schaffen, da seit 1994 Lebus der Zubettungsfriedhof für Gefallene der Sowjetarmee ist. Alle Gefallenen sowjetischer Herkunft, die heute noch im Land Brandenburg gefunden werden, erhalten hier ihre letzte Ruhe. So wurden in den Jahren 1992 – 2009 822/940 (Quellenangaben unterschiedlich) Soldaten beigesetzt. Allein seit 2010 fanden hier 110 Gefallene ihre letzte Ruhestätte. Die Neugestaltung des Friedhofs wurde aus Mitteln des Landes Brandenburg finanziert, seit dem 18. August 2016 ist die Anlage wieder für Besucher zugänglich.
Am 8. Mai 2015 nahm der Bundespräsident Joachim Gauck an der Gedenkveranstaltung anlässlich des 70. Jahrestages des Ende des 2. Weltkrieges teil. Mit Gedenkworten und einer Kranzniederlegung wurde an die Opfer erinnert.
Weitere Kriegsgräber befinden sich auf den Friedhöfen in Mallnow, Schönfließ, Reitwein, Treplin, Alt-Zeschdorf, Döbberin, Podelzig, Petershagen, in der Dorfmitte Wuhden und an der Dorfstraße in Wulkow.